Montag, 6. Juli 2015

Das Mädchen mit den gläsernen Füßen

"Seltsame Dinge gehen auf St. Hauda´s Land vor: Eigentümliche geflügelte Kreaturen schwirren umher, in schneebedeckten Wäldern versteckt sich ein Tier, das mit seinem Blick alles in Weiß verwandelt, im Meer sind wundersame Feuerwerke zu beobachten … und Ida Maclaird verwandelt sich langsam, von den Füßen aufwärts, zu Glas.
 

Nun kehrt sie an den Ort zurück, wo alles begann, in der Hoffnung, hier Hilfe zu finden. Doch stattdessen findet sie die große Liebe: Mit ihrer traurigen und trotzigen Art schafft Ida es, die Knoten in Midas’ Herzen zu lösen. Gemeinsam versuchen sie nun, das Glas aufzuhalten." (Quelle: Loewe Verlag)

Meine Meinung: 

Die Aufmachung des Buches ist wunderschön. Neben dem ansprechenden Cover sind die Seitenränder in schimmerndes Silber gefasst, so dass ich beim ersten Anblick einfach nur dachte: Meins!

Leider hält der Inhalt aber nicht das, was die Optik verspricht. Nach dem Lesen der Buchbeschreibung und des Anfangs war ich noch sehr optimistisch; das Buch begann ungeheuer interessant und vielversprechend. Der Autor hat eine angenehme Art zu schreiben, die sich flüssig lesen lässt. Die Beschreibungen sind sehr ausführlich, so dass der Leser eine genaue Vorstellung bekommt, in welcher Umgebung die Geschichte stattfindet. Bedauerlicherweise wird diese Auführlichkeit aber in den Rückblicken auf die Vergangenheit der einzelnen Personen fortgeführt. Für meinen Geschmack befand sich die Erzählung viel zu oft in der Vergangenheit um den Hintergrund der Personen und ihr aktuelles Verhalten zu erklären. Die aktuelle Handlung kam viel zu kurz. Das nahm der Geschichte auf Dauer den Schwung und die Spannung, die sowieso nur recht mühsam aufkam.

Irgendwie habe ich die ganze Zeit beim Lesen erwartet, dass die fantastischen Elemente des Buches besser erklärt werden - aber dem war nicht so. Sie sind eher Teil der Randbeschreibung und werden als gegeben hingenommen. Meinem Eindruck nach dreht sich die ganze Handlung- neben Idas Krankheit - lediglich um die emotionale Verkorksung der Personen und um die Hoffnung, dass sie auf den "normalen" Weg zurückfinden.

Des Weiteren habe ich für mich keinen Zugang zu den Protagonisten oder den Nebendarstellern bekommen. Ihr Verhalten wurde zwar ausgiebig analysiert und begründet; jedoch fehlt mir hier der Tiefgang. Ein gutes Buch zeichnet sich für mich dadurch aus, dass ich mit den Personen mitfühle und das Buch erst aus der Hand legen kann, wenn ich es beendet habe. Das fehlt mir hier. Lediglich am Ende des Buches war ich ansatzweise berührt. Dank des Schreibstils des Autors war es jedoch trotz allem angenehm zu lesen.

Letztendlich konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen - war jedoch trotzdem ein netter Zeitvertreib. Da meine Bücherregale gnadenlos überfüllt sind, wird dieses Buch obschon seiner wunderbaren Optik wohl aber doch keinen dauerhaften Platz dort bekommen.






gebundenes Buch mit 400 Seiten
Autor/in: Ali Shaw 
Übersetzer/in: Sandra Knuffinke, Jessika Komina  
Verlag: Loewe 
Facebookauftritt des Verlags → HIER
erschienen: 2012 
Alter: ab 16 Jahren
Preis: 19,95 Euro
ISBN: 978-3-8390-0131-8
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