Donnerstag, 12. Juli 2012

Cheffe versenken

Trixi hat bislang immer auf Kosten ihrer Eltern gelebt. Nun haben die sich spontan entschlossen in die Mongolei überzusiedeln. Aus diesem Grund wollen sie nicht mehr Trixis Mietanteil für das Zimmer in der gemeinsamen Wohnung mit ihrer Schwester und ihrer Nichte übernehmen. Trixis ist in der Klemme, hat ihre Schwester doch bereits eine neue - und zahlende - Mitbewohnerin ins Auge gefasst. Also sieht sich Trixi genötigt, auf Empfehlung ihrer Freundin Edith, mit ihren stattlichen dreißig Jahren einen Job in einem Reisebücherverlag anzunehmen, um sich über Wasser zu halten. Leider ist Trixi Arbeit nicht gewohnt, ebensowenig wie langes Stillsitzen oder Konzentration über einen längeren Zeitraum. Das Chaos ist also vorprogrammiert. Zudem ist der Verlag voll von skurillen Typen. Wäre da nicht der schnuckelige Alan, der ihr schöne Augen macht, wäre sie vollends verloren.
Doch dann kommt sie hinter diverse merkwürdige Todesfälle innerhalb des Verlags und gemeinsam mit ihrer Vermieterin Florence und ihrer Nichte Rahel, beginnt Trixi zu ermitteln. Dabei bringt sie nicht nur sich in Gefahr. Wird sie den Täter finden? Und wie geht es mit Alan weiter?

Cheffe versenken ist ein unterhaltsamer Frauenroman mit eingebauter Kriminalgeschichte. Der Roman lässt sich flüssig lesen und ist gespickt mit skurillen Charakteren. Leider konnte ich mit der Protagonistin nicht richtig warmwerden, da es mir, so sympathisch sie auch ist, unverständlich ist, wie man sich dreißig Jahre auf Kosten anderer durchs Leben schnorren kann. Es hätte mir besser gefallen, wenn sie sich mühsam selbständig über Wasser gehalten hätte. Auch ihre Schwester, die es irgendwie geschafft hat, eine sympathische und kluge Tochter zu bekommen, schon lange auf eigenen Füßen steht und ihre Schwester lange Zeit toleriert hat, kommt recht farblos ´rüber. Nun will sie Trixi loswerden und von beiden Seiten fehlt mir da die Kommunikation zu der Thematik, auf welche Art auch immer. Über den schnuckeligen Alan erfährt man eigentlich auch recht wenig. Er wird lediglich auf sein Äußeres und sein Flirttalent reduziert. Lediglich Trixis Nichte Rahel und das Vermieterehepaar Florence und Gerd sind nicht nur sympathisch, sondern haben auch Wiedererkennungswert.

Das Cover ist ziemlich witzig mit dem Hasen auf dem knalligen Hintergrund; die Signalfarben schreien geradezu "Kauf mich".
Cheffe versenken ist trotz allem eine unterhaltsame Erzählung für zwischendurch, von der ich mir allerdings eigentlich etwas mehr erwartet habe.

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