Dienstag, 24. Juli 2012

Schloss der Engel - ein himmlisches Vergnügen

Lynn ist verzweifelt. Ihre Eltern wollen sie auf ein Internat nach Deutschland schicken, damit sie dort ihren Schulabschluss machen kann. Und das ausgerechnet jetzt, wo es ihr in Italien doch so gut gefällt. Sie muss all ihre Freunde zurücklassen, insbesondere auch Philippe, der sich immer um sie gekümmert und ihr die Anfangszeit in Italien erleichtert hat. Nun ist sie wieder die Neue. Wie sie das hasst! Aber ihre Eltern lassen sich nicht umstimmen und so macht sich Lynn auf den Weg nach Deutschland. Am Flughaben wird sie abgeholt und direkt zum Internat gebracht. Es ist bereits dunkel und da in den Ferien Umbauarbeiten im Internat stattfinden, bekommt sie zunächst ein Einzelzimmer oben unterm Dach.

Leider stellt sich ihre zukünftige Zimmergenossin als Zicke heraus, die keine Chance ungenutzt lässt, um Lynn bereits jetzt eins auszuwischen. Da sie auch vor Lynns Eigentum keinen Halt macht, versucht diese ihre wichtigsten Dinge zu verstecken. Dabei landet sie letztendlich in einem Raum, gefüllt mit wunderschönen, antiken Möbelstücken. Nach dem Verstauen ihrer liebsten Sachen und einem "Zusammenstoß" mit einem alten Regal begibt sich Lynn zurück in ihr Zimmer. Auf dem Weg begegnet sie Christopher, der sie wahnsinnig fasziniert und völlig aus der Bahn wirft.

In den nächsten Tagen nimmt Lynn an diversen Unterrichtseinheiten teil, die ihr immer ziemlich merkwürdig vorkommen. Bogenschießen, Lanzen- und Mentaltraining sind nur die harmloseren davon. So langsam schwant Lynn, dass irgendetwas an diesem Internat nicht stimmt. Oder wollen sich alle auf ihre Kosten lustigmachen?
Ausgerechnet Christopher wird Lynn als Tutor zugeteilt, so dass sie im ständigen Kontakt mit ihm ist und ein Wechselbad ihrer Gefühle erlebt. Doch erst als Christopher ihr seine wahre Gestalt enthüllt, dämmert es Lynn, dass nichts mehr so ist, wie es einmal war. Was ist mit ihr passiert? Und wo zur Hölle befindet sie sich? Wird ihre Liebe zu Christopher stark genug sein?

"Schloss der Engel" ist das Debüt von Jessica und Diana Itterheim. Dem Mutter-Tochter-Gespann ist ein außergewöhnlicher Jugendfantasyroman gelungen. Die Geschichte ist in der Ich-Form, aus der Sicht von Lynn, geschrieben, und hat mich gleich mitten ins Geschehen gezogen. Aufgrund der starken Verbindung, die man gleich am Anfang zu der Protagonistin hat, verwundert es auch nicht, dass man direkt in ihre Gefühlswelt mit hereingezogen wird. Im ersten Drittel des Buches ist Lynn verwirrt, da sie die merkwürdigen Dinge um sich herum nicht richtig einschätzen kann. Und so ging es mir als Leser auch. In dem Moment, in dem klar wurde, was geschehen ist, war ich so gefesselt von dem Roman, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Eine tolle Idee, die die beiden Autorinnen in einen spannenden und emotionsgeladenen Roman verwandelt haben.

Das Cover finde ich wunderschön; ein echter Eyecatcher, an dem man nicht so einfach vorbeigehen kann.

Gut gefallen hat mir auch, dass das Ende des Buches kein Cliffhanger war, der mich nach einer fesselnden Geschichte im freien Fall in die Realität abstürzen lässt, sondern - zunächst einmal - ein befriedigendes Ende hinterlässt, jedoch mit der Option auf eine geplante Fortsetzung, auf die ich mich heute schon freue.

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