Donnerstag, 28. Juni 2012

MondSilberLicht - gelungenes Jugendfantasydebüt

Emma verliert durch einen tragischen Autounfall ihre Mutter. Da sie in den Vereinigten Staaten keine Verwandten hat, muss sie nach Schottland ziehen, zur Familie ihres Onkels, den sie nie kennengelernt hat. Nur unwillig kommt sie dem Umzug nach und ist bei ihrer Ankunft überrascht über den herzlichen Empfang der Familie, die sie gleich in ihre Mitte aufnimmt.
Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit muss Emma natürlich auch in Schottland wieder in die Schule gehen. Zum Glück ist ihre Cousine Amelie nur wenig älter als sie und mit ihr in der gleichen Stufe. Doch bevor der Unterricht für Emma beginnen kann, herrscht im Ort Ausnahmezustand. Wale sind an der Küste gestrandet und finden nicht allein wieder zurück. Viele Einwohner sind bereit zu helfen - so auch die Familie ihres Onkels. Sie versuchen, die Tiere nicht austrocknen zu lassen, doch leider können sie nicht alle retten. Die Überlebenden werden vorsichtig wieder ins Meer gezogen. Bei dieser Rettungsaktion trifft Emma zum ersten Mal auf ihn: Calum. Er ist der Ziehsohn eines mit der Familie befreundeten Professors und der heimliche Schwarm aller Mädchen. Sie tauschen Blicke aus und als Emma im Wasser einer Panikattacke nahe ist, kümmert er sich liebevoll um sie, während er ihr bei der nächsten Gelegenheit in der Schule wiederum die kalte Schulter zeigt. Emma ist völlig verwirrt und kann an nichts anderes mehr als an ihn denken. Doch warum ist er auf einmal so abweisend zu ihr? Und welches Geheimnis umgibt ihn?

MondSilberLicht ist das Debüt von Marah Woolf und der Auftakt zur MondLicht-Reihe. Es ist ein flüssig geschriebener Jugendfantasyroman, der, eh ich mich´s versah, leider flugs zu Ende war. Die Charaktere sind nahezu durchweg sympathisch und ich fühlte mich gleich von Anfang mit in die Geschichte einbezogen. Emma hat einen schweren Schicksalsschlag zu verzeichnen, was mein Mitgefühl sofort geweckt hat. Als wäre dies nicht schon genug, wird sie aus ihrer gewohnten Umgebung und fort von ihren Freunden gerissen und muss am anderen Ende der Welt neu anfangen. Glücklicherweise wird sie von der Familie ihres Onkels mehr als freundlich empfangen. Sie ist ein liebes Mädchen, dass man gerne als beste Freundin hätte.
Währenddessen Calum zunächst als der arrogante Schönling ´rüberkommt, dessen Verhalten erst im Laufe des Romans erklärt wird und es ehrt ihn, dass er zumindest versucht, das Wohl eines ganzen Volkes über seine Liebe zu stellen. Im Laufe der Geschichte mutiert er immer mehr zum ritterlichen Schnuckel, der schwer an seiner Last zu tragen hat. Hinsichtlich des Geheimnisses seiner Herkunft hat die Autorin mir eine bisher unbekannte Idee im Fantasybereich entwickelt und ich war angenehm überrascht, dass sich der Roman nicht nur hierdurch von der breiten Masse abhebt.

Das Cover ist einfach nur ein Knaller und vermittelt schlichte Eleganz. Der leuchtende Vollmond im Zentrum wird zum zentralen Ereignis des Romans, der unter anderem auch durch seine wunderschönen Beschreibungen der Isle of Skye besticht und in mir den Wunsch weckt, die Koffer zu packen und Schottland einen Besuch abzustatten.
MondSilberLicht ist ein überaus gelungener Jugendfantasyroman, der mich von Anfang an gefesselt hat und bei mir das Bedürfnis hinterlässt, sogleich den zweiten Band anschließen zu lassen.

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